Torsionskabel

Beim Bottom-Up-Furling wird der Hals des Segels am Kauschenauge des Torsionskabels befestigt, und wenn die Trommel zu rollen beginnt, beginnt sich das Torsionskabel zu drehen und das Segel wird um das Torsionskabel gewickelt. Bei asymmetrischen Segeln hingegen fliegt das Vorliek frei vom Torsionskabel. Der Hals des Segels sitzt auf einem unabhängigen Wirbel, sodass beim Einrollen an der Trommel das Drehmoment über die volle Länge des Torsionskabels bis zum Kopf des Segels übertragen wird, wo es zu rollen beginnt.

Unterschied zwischen Torsionskabel und Torsionsleine und wann man welches verwendet

Torsionskabel werden als Sonderanfertigung in einer spezifischen Länge aus unidirektionalen Verbundkernfasern gefertigt. Rollkauschen werden während der Kabelkonstruktion in das Segel integriert. Torsionsleinen werden in großen Längen auf Rolle (200 m+) hergestellt und anschließend für jedes Segel auf Länge zugeschnitten. Die Endterminals entstehen, indem das Leinenende um eine Rollkausche gewickelt wird; danach wird die Leine auf sich selbst zurückgeführt und zusammengeklemmt, um einen festen Abschluss zu bilden. Torsionsleinen haben den Vorteil, dass sie am Steg konfektioniert werden können, aber die Terminals sind deutlich schwerer und voluminöser als maßgefertigte Torsionskabel.

Torsionsleinen sind durch die geklemmten Leinenenden begrenzt. Wenn sowohl Zuglasten (Code Zeros) als auch Torsionslasten (Asymmetrische) steigen, können Probleme auftreten: Kauschen können aus der Leinenbucht herausreißen oder Leinenklemmen können rutschen.

Als Faustregel empfehlen wir, dass die folgenden Längenlimits für Leinen gelten sollten:

• Top-Down-Furling – 15 m

• Bottom-Up-Furling – 20 m 

Wenn Ihre benötigte Kabellänge über diesen Limits liegt, sollten Sie ernsthaft erwägen, auf ein maßgefertigtes Torsionskabel umzusteigen.

Wie Torsionskabel funktionieren, wie sie hergestellt werden und Länge unter Last

Eine Torsionsleine/ein Torsionskabel wirkt wie ein torsionales Rohr. Der Durchmesser ist eine Schlüsselfunktion der Torsionssteifigkeit. Erhöhen Sie die Torsionssteifigkeit, indem Sie den Kabeldurchmesser im Verhältnis zur Länge erhöhen. Torsionsleinen/-kabel haben in der Regel einen unidirektionalen Kern, der von mindestens 2 geflochtenen Lagen ummantelt ist, die mit Harz miteinander verklebt werden; dadurch entsteht das torsionale Rohr außen um den Kern.

Dies ist ein sehr wichtiger Punkt bei der Spezifikation von Rigg-Komponenten. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn wir eine Kabellänge angeben, ist es wichtig zu sagen, bei welcher Last dieses Maß gelten soll. Bei laufendem Gut ist das kein Problem, da ein Tau nicht exakt zwischen zwei festen Punkten zugeschnitten wird – z. B. haben Sie normalerweise mehrere Meter Überschuss (Tauende) hinter der Winsch oder Klemme. Bei Torsionskabeln hingegen steht zwischen dem Furler am Bug und der Fallrolle oben am Mast nur ein fester Bauraum zur Verfügung. Ziel ist, den verfügbaren Hub maximal zu nutzen, aber sicherzustellen, dass das Torsionskabel unter allen Bedingungen passend belastet werden kann. Verbundkabel sind sehr steif, aber sie dehnen sich unter Last (wie auch Rod oder Draht), und wie stark sie sich dehnen, hängt von der verwendeten Kernfaser und der Konstruktion des Torsionskabels ab.

Beim Top-Down-Furling sind die Zuglasten im Verhältnis zur tatsächlichen Arbeitslast des Kabels relativ gering. Bei Torsionsleinen, bei denen die Längengenauigkeit bei der Fertigung geringer ist, würden wir üblicherweise 75 kg ansetzen. Bei deutlich höher belasteten Code-Zero-Kabeln müssen Sie zur Sicherheit die Arbeitslast des Furlers berücksichtigen, die häufig bei 1,5–3 t liegen kann. Diese Zuschläge machen wir normalerweise für Sie oder prüfen Ihre Längenannahmen noch einmal gegen. Wenn Sie jedoch ein altes Torsionskabel ersetzen, ist es wichtig, dass Sie uns eine Länge bei einer definierten Last nennen. „Handfest“ ist ein relativ bedeutungsloses Maß; wir empfehlen, auf der einen Seite einen Fixpunkt zu verwenden und am anderen Ende des Kabels einen Spanngurt, was in den meisten Fällen zu ca. 50–75 kg Last führt.

Kann ich mein Torsionskabel in beide Richtungen einrollen?

Auch wenn ein Endlosleinen-Furler in zwei Richtungen gerollt werden kann, sollten Sie IMMER IN EINE RICHTUNG ROLLEN. Die geflochtenen Ummantelungen werden in einem symmetrischen Muster aufgebracht, aber beim ersten Einsatz eines Torsionskabels zum Einrollen des Segels verschieben sich die Fasern in der Ummantelung leicht, um sich zur Richtung der Torsionslast auszurichten. Daher setzen sich die Fasern bei den ersten 1–2 Einsätzen und bleiben dann an derselben Position. Wenn Sie das Kabel in beide Richtungen belasten, bewegen sich die Fasern in den geflochtenen Ummantelungen ständig, was das Harz abbaut, das dem Torsionskabel seine Steifigkeit verleiht.

Unterschiede bei Top-Down vs. Bottom-Up Leinen/Kabeln

Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass ein Torsionskabel gleicher Länge je nach Anwendung sehr unterschiedlich ausgelegt ist. Für Code Zero / Bottom-Up-Furling sind die Zuglasten bei diesen geraden Vorliekssegeln deutlich höher, daher sorgen Kernmaterialien wie PBO und SK99 für eine höhere Kabelsteifigkeit. Kabeldurchmesser sollten/können aus zwei Gründen reduziert werden: um den Luftwiderstand am Wind zu minimieren und weil beim Bottom-Up-Furling – mit dem Torsionskabel in einer Tasche – nach den ersten 2–3 Umdrehungen das Vorliek des Segels dem Kabel hilft, Torsion zu erzeugen. Bei asymmetrischen Segeln und Top-Down-Furling müssen Kabeldurchmesser im Verhältnis zur Länge größer sein als beim Bottom-Up-Furling. Diese Torsionskabel werden nur beim Ein- und Ausrollen belastet, und die Gesamtlasten sind sehr gering.

Wie finde ich das richtige Torsionskabel für meine Anforderungen?

Unsere Online-Produktreihen sind mit Blick auf die oben genannten Längenrichtlinien ausgelegt. Der beste Weg, die passende Leine/das passende Torsionskabel für Ihre Anforderungen zu finden, ist die Suche nach Ihrer benötigten Kabellänge. Hinweis: Bei Code-Zero-Segeln, bei denen das Torsionskabel in einer Tasche am Vorliek läuft, sollte die Kabellänge anhand der Vorliekslänge des Segels bestimmt werden. Bei Top-Down-Asymmetrischen spezifizieren wir das Torsionskabel immer so, dass der verfügbare maximale Hub optimal genutzt wird – unabhängig von den Segelabmessungen. Sie werden wahrscheinlich 2–3 Leinenoptionen und einige Custom-Kabeloptionen (über 15 m) sehen. Für Top-Down-Furling wählen Sie die Option mit dem größten Durchmesser. Für Bottom-Up-Furling können Sie die Option mit dem kleinsten Durchmesser wählen.

WICHTIG: Wenn Sie ein Kabel/eine Leine für einen bestehenden Furler / ein bestehendes Segel kaufen, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie die Kompatibilität der Rollkauschen am Torsionskabel mit dem Jaw/Pin der Rolltrommel und des Wirbels prüfen.