Die Auswahl der perfekten Schot kann schwierig sein, aber wir helfen dir dabei! Schau dir die Informationen unten an – dort findest du Tipps, was du beim Kauf beachten solltest.
Schotdurchmesser & -länge
Der Durchmesser einer Schot wird typischerweise von zwei Faktoren bestimmt:
- Festigkeit des Materials in Relation zu den Lasten an Bord
- Handling-Eigenschaften (z. B. von Hand oder auf der Winsch)
Bei den meisten Beschlägen an Bord wird die Dimension über die vom Hersteller angegebene Safe Working Load (SWL) festgelegt. Manchmal braucht es empirische Zusammenhänge und Faustregeln, um die zu erwartenden Lasten zu bestimmen, damit das Deckszeug passend ausgelegt werden kann.
Die gleiche Methode lässt sich auf Schoten und anderes laufendes Gut anwenden, um den „optimalen“ Leinendurchmesser für den jeweiligen Einsatz zu finden. Durch die verbesserten Festigkeitseigenschaften moderner Fasern führt eine Auswahl allein nach SWL jedoch oft zu einem Leinendurchmesser, der fürs Handling weniger praktisch ist. Beispiel: Eine 6-mm-Performance-Gennakerschot kann für eine 30-ft-Yacht die nötige Festigkeit haben, aber eine 8-mm-Leine ist fürs Handling meist angenehmer.
Die Tabelle unten gibt eine grobe Orientierung für Schotdurchmesser über verschiedene Bootsgrößen:
| <24ft | 25-30ft | 31-37ft | 38-46ft | 47-55ft | |
| Großschot | 6-8mm | 8mm | 8-10mm | 10-12mm | 12-14mm |
| Genua-/Fockschot | 8mm | 8-10mm | 10mm | 10-12mm | 12-14mm |
| Spinnaker-/Gennakerschot | 8mm | 8mm | 8-10mm | 10mm | 10-12mm |
| Afterguy | 10mm | 12mm | 14mm |
Längen von Vorsegelschoten lassen sich anhand der Bootslänge (LOA) grob wie folgt abschätzen:
- Fockschot = 1 x LOA
- Spinnaker-/Gennakerschot oder Afterguy = 2 x LOA
Materialauswahl für Schoten & Spleißen
Die richtigen Materialien können an Bord den entscheidenden Unterschied machen. Für Fahrtensegler und Wochenend-Regattasegler gibt es viele vielseitige Materialien, die völlig ausreichen. Sportboote und andere High-Performance-Yachten sollten nach einer Auswahl an spezialisierten Schotmaterialien suchen.
Kernmaterial
Für Fahrtensegler ist Polyester der grundlegende Ausgangspunkt für laufendes Gut. Eine Schot mit Polyesterkern kann weich, spleißbar und kosteneffizient sein. Nachteilig ist jedoch die höhere Dehnung, die im Vergleich zu UHMPE-Kernmaterialien wie Dyneema® kritischer zu bewerten ist. Auf kleineren Fahrtenbooten und bei engem Budget ist das meist kein Problem – Polyester-Schoten erfüllen ihren Zweck. Für größere Boote (40ft+) und anspruchsvolleres Fahrtensegeln lohnt es sich, über ein Upgrade nachzudenken. Low-Stretch-Optionen sind z. B. Mischkerne aus Dyneema® und Polypropylen. Es gibt auch reine Dyneema®- oder andere UHMPE-Kerne, die das Budget nicht sprengen müssen. Diese Leinen bieten bessere Performance und eine längere Lebensdauer.
Wenn du einen Performance-Cruiser oder Regatten segelst, sind UHMPE-Fasern wie Dyneema® und Stirotex empfehlenswert. Dann stellt sich die Frage, welches Produkt das richtige ist. Preiswerte Optionen wie Dyneema® SK78 und Stirotex eignen sich für Performance-Cruiser und die meisten Regattasegler. Wenn du ein Grand-Prix-Rennboot segelst, empfehlen wir Dyneema® SK99 aufgrund der hohen Arbeitslast und der vernachlässigbaren Dehnung.
Mantelmaterial
Für Fahrtensegler ist ein Polyestermantel die beliebteste Wahl. Polyester ist kosteneffizient, und auch wenn es anfangs eher rutschig ist, wird es mit Gebrauch griffiger.
Die Anforderungen an den Mantel unterscheiden sich je nach Schot und Performance-Anwendung. Auf Sportbooten, wo die Großschot von Hand getrimmt wird, sollte das Material griffig sein und in einer Klemme sicher halten. Auf größeren Booten, wo die Großschot auf der Winsch läuft und regelmäßig getrimmt wird, sollte der Mantel besonders robust sein, um der zusätzlichen Abrasion auf der Winsch standzuhalten. Hier ist eine Mischung aus Kevlar oder Technora mit Polyester sinnvoll. Bei Spinnakerschoten sollte der Mantel Wärme- und Abriebfestigkeit für die großen Fieren bieten. Polyester gemischt mit Technora oder Dyneema sollte als Mindest-Spezifikation gelten. Eine Fock-/Genuaschot sollte ebenfalls guten Grip haben, aber der Abrieb ist typischerweise weniger extrem. Ein Polyestermantel ist als Basis-Option akzeptabel.
Spleiß-Optionen
Spleißarbeit an einer Vorsegelschot auf einem Fahrtenboot ist praktisch ein No-Brainer. Eine gespleißte Leine behält ihre angegebene Festigkeit – im Gegensatz zu einer geknoteten Leine, bei der die Bruchlast um bis zu 50% reduziert sein kann. Ein einfacher Augspleiß mit Mantel ergibt eine saubere, ordentliche Verbindung zum Schäkel. Am Cockpit-Ende sorgen ein Einziehauge oder eine Takling für ein schönes Finish. Das Aussehen der Spleiße variiert je nach Material und Werkstatt, aber das Grundprinzip bleibt gleich.
Viele Performance-Boote wählen bei Spinnakerschoten abgemantelte Enden, um Gewicht zu reduzieren. Dabei wird ein Abschnitt des ursprünglichen Mantels von der Leine entfernt, wodurch der Kern freiliegt, der dann leicht zu einem Auge gespleißt werden kann. Eine Fockschot sollte ebenfalls einen Augspleiß für einen Schäkel haben. Am Cockpit-Ende sorgen ein Einziehauge oder eine Takling für ein schönes Finish. Großschot-Spleißen ist stark vom System abhängig und kann von Taklings an beiden Enden für eine deutsche Großschot bis zu einem Endlosspleiß für ein Endlos-System reichen.
Hardware-Optionen
Eine Fahrten-Schot braucht einen einfachen, kosteneffizienten Schäkel. Softschäkel sind eine günstige, leichte und langlebige Lösung. Bei Upffront.com kannst du beim Kauf Hardware in den Warenkorb legen, die dann ins laufende Gut eingespleißt wird.


Performance-Boote suchen nach Hardware, die leicht und schnell ist. Ein Softschäkel ist mit Abstand die leichteste Option, kann aber beim An- und Abschlagen am Segel etwas fummelig sein. Für Performance-Cruiser ist das oft kein Problem. Auch auf Regattabooten können Softschäkel an den Fockschoten gut funktionieren, aber für Spinnaker-/Gennakerschoten wird meist eine schnellere Lösung benötigt. Die meisten Rennboote setzen auf Schnelllöse-Trigger-Schäkel, die sich auch unter Last öffnen lassen.
Zusammenfassung zu Schoten
Schritt 1 – Den richtigen Durchmesser wählen
Schritt 2 – Die benötigte Länge anhand grundlegender, leicht verfügbarer Bootsdaten berechnen, aber auch die Festigkeitseigenschaften moderner Materialien berücksichtigen
Schritt 3 – Die Wahl des Kernmaterials richtet sich nach Bootsgröße, Performance-Anforderungen und Budget!
Schritt 4 – Mantelwahl – Polyester ist bei Fahrtenseglern die beliebteste Option, aber die Anforderungen an den Mantel unterscheiden sich je nach Schot und Performance-Anwendung.
Schritt 5 – Hardware auswählen
Wenn du Fragen zu Schoten hast, schreib uns gerne eine E-Mail an [email protected] oder klicke auf den Link unten, um unser vollständiges Sortiment zu sehen:
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