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Siegreiche Decksbeschläge des Star-Weltmeisters 2023 Max Kohlhoff

5. Januar 2024 durch
Siegreiche Decksbeschläge des Star-Weltmeisters 2023 Max Kohlhoff
Upffront.com

Heute sprechen wir über Decksbeschläge und Riggtrimm mit Max Kohlhoff, dem siegreichen Steuermann der Star-WM 2023. Zusammen mit Ole Burzinski vom Flensburger Yacht-Club an Bord der Playmate erzielten sie kürzlich in Scarlino zwei „Bullets“ aus sechs Wettfahrten und beendeten die Meisterschaft vor dem zweifachen Star-Weltmeister Diego Negri. Damit reihen sie sich in die lange Liste der Star-Weltmeister ein, die seit 1923 jährlich um diesen prestigeträchtigen Titel segeln.


Das Starboot-Design, 1910 entworfen, hat sich über die Jahre weiterentwickelt – vom ursprünglichen Gaffelrigg und Holzspieren hin zu Verbundwerkstoffen und modernen Decksbeschlägen. Dennoch bleibt es ein klassisches Segelboot, das für maximale Performance fein getrimmt und eingestellt werden muss. Der Mast dieses 23-Fuß-(7-m)-Bootes ist sehr lang und schlank (fast 10 m, um rund 20 m² Großsegel-Fläche zu ermöglichen) – dadurch ist er relativ leicht zu brechen und erfordert eine sorgfältige Kontrolle und Handhabung.  


Max’ seglerische Expertise reicht von einer Karriere in den ILCA- & Finn-Klassen bis hin zur Leitung der Firma Kohlhoff Rigging – einem Lieferanten von Gottifredi-Maffioli-Tauen für Upffront.com. In einer One-Design-Klasse kommt vieles auf seglerisches Können an, doch auch die Auswahl der richtigen Decksbeschläge kann auf dem Wasser einen spürbaren Unterschied machen. 


Wir haben Max kontaktiert, um herauszufinden, welche Decksbeschläge er in seiner Weltmeisterschafts-Kampagne verwendet hat.


1. Zentrale Steuerung der Star-Decksbeschläge – der Barney Post


Den Barney Post und die Bedieneinen auf dem Seitendeck bezeichnet Max  als das „Mission Control für den Steuermann“. Hier laufen die zahlreichen, entscheidenden Kontrollsysteme der Decksbeschläge zusammen und ermöglichen präzise Kontrolle über verschiedene Aspekte des Bootes. Max erklärt: „Auf dem Seitendeck haben wir den 2:1 Course Runner, der unter Deck einen Snatch-/Ratschenblock hat, der als 90-Grad-Umlenkung in zwei Sätze von Klemmen (Cam Cleats) auf dem Seitendeck dient. Wir verwenden zwei Inline-Klemmen zur Sicherheit, aber auch, weil es sehr hoch belastet ist, da die Runner sehr weit vorn im Boot angeschlagen sind.“  

Deckslayout von Max Kohlhoff und Ole Burzinski, Star-Weltmeister – Bildnachweis – © Max Kohlhoff

Im Zentrum des Barney Post befindet sich die Großschotführung. Dabei stellt sich heraus, dass Max ein großer Fan alter, kundenspezifischer Frederiksen-Blöcke ist! Obwohl Frederiksen 2001 von Ronstan übernommen wurde, ist Max’ Vorliebe für diese innovative dänische Marke im Bereich Decksbeschläge ungebrochen. Er erklärt: „Ich fahre jetzt einen maßgeschneiderten, alten Doppel-Ratschenblock, weil die Frederiksen-Ratschenscheiben einfach unglaublich waren.  

Ratschenblöcke der meisten anderen Hersteller haben diese sechseckigen Scheiben. Die bieten viel Grip, verformen aber am Ende die Leine ziemlich stark. Wenn man keine gute Leine hat, wird sie in stark belasteten Bereichen dazu neigen, dreieckig zu werden und Kanten auszubilden. Wenn wir vor dem Wind segeln“, fährt Max fort, „verlasse ich mich sehr auf das Gefühl in der Großschot, und dieses ganze ‚Feedback‘ geht verloren, wenn die Leine verformt ist. Außerdem klappern die sechseckigen Scheiben, weil sie nicht rund sind, was die Situation verschlimmert. Deshalb liebe ich diese von Frederiksen inspirierten Ratschenblöcke – ich nutze sie auch in meinem Finn – und es unterstreicht zudem, wie wichtig ein gutes Tau ist.“

KLEMMEN

2. Bootstaue: Das Rückgrat des Segelns

In der Welt des Segelns sind Bootstaue die stillen Helden – sie spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um Kontrolle und Präzision geht. Max Kohlhoff setzt auf Gottifredi Maffioli für sein Starboot und betont, wie wichtig die Wahl der richtigen Bootstaue ist. Jeder Tauwerktyp erfüllt einen bestimmten Zweck, abgestimmt auf die Anforderungen verschiedener Segelmanöver:

  • Fockfall: Max wählt SK99 Ultra Single Braid, bekannt für geringe Dehnung und geringes Gewicht. Das spiegelt seinen Anspruch wider, Dehnung zu minimieren und die Performance zu optimieren.
  • Großschot: Für die Großschot (auf einem Starboot hat man reichlich davon!) nutzt Max Gottifredi Maffioli TD78 6 mm, mit Technora®/Dyneema®-Mantel und SK78-Kern.  
  • Fockschot: Für die Fockschot entscheidet sich Max für SK99 DYCO 6 mm – mit SK99-Kern und Dyneema®/Cordura®-Mantel. Der SK99-Kern ermöglicht präzise Kontrolle und der Mantel ist leicht, langlebig und sehr griffig.
  • Trimmleinen: Max setzt auf TD78/99. Diese Taue werden wegen ihrer Haltbarkeit und Konstanz gewählt – entscheidend in Situationen mit hoher Belastung.

Das oben Genannte spiegelt Max’ generelle Vorliebe für steifere, straffer konstruierte Schoten im Vergleich zu manchen weicheren Performance-Tauen wider, z. B. Gottifredi Maffioli Superswift, von denen viele Crews glauben, dass sie besseren Grip bieten. Er erklärt: „Ich finde, weichere Taue neigen dazu, sich unter Last zu verlängern und im Durchmesser zu verringern, was auf langen Amwindstrecken unangenehmer wird. Die strafferen/steiferen Taue hingegen behalten Form und Durchmesser, was sie angenehmer in der Hand macht, und Technora®/Cordura® in den Mänteln macht sie extrem griffig. Wie bereits erwähnt, bevorzuge ich die straffe/steife Konstruktion in Ratschenblöcken, und sie nehmen auch weniger Wasser auf und sind daher leichter! Bei der hohen Großschotlast der Star wickle ich sie für den letzten Zug oft um die Hand.“ 

GRAND-PRIX-TAUE

3. Riggtrimm: Präzision und Ausrichtung 

Wantenspanner für Max Kohlhoff und Ole Burzinski, Star-Weltmeister


Max Kohlhoffs Riggtrimm ist ein Beleg für die Präzision, die in dieser Klasse nötig ist. Er betont den großen Winkel der Runner und die deutliche Vorneigung des Mastes, beides entscheidende Faktoren für die Performance seines Bootes. In diesem Setup spielen die Stamaster-Wantenspanner eine zentrale Rolle: Sie halten Ausrichtung und Spannung im Rigg. Die Stamaster-Wantenspanner – ihr Design hat sich vermutlich seit 70 Jahren nicht verändert! Funktional, aber effektiv. 


Max’ Engagement für perfekte Ausrichtung zeigt sich auch in akribischer Kalibrierung: „Vor der WM habe ich zweieinhalb Abende investiert, um sicherzustellen, dass das Boot komplett nivelliert ist, und dann den Mast mit einem Laser ausgerichtet, um sicherzugehen, dass er mittig im Boot steht. Der Star-Mast ist wirklich dünn und flexibel, daher kann der Mast gerade aussehen, aber man weiß nicht, ob er an der Spitze vielleicht 10 Zentimeter danebenliegt. Das würde man mit bloßem Auge nie erkennen.


Das stehende Gut ist komplett Rod, abgesehen von Runnern und Vorstag. Die Wanten sind Dash 3 und die Zwischenwanten Dash 2 – praktisch wie Käsedraht! Das Vorstag ist Dyform-Draht statt Rod, weil es eine gewisse Nachgiebigkeit/Flexibilität braucht, um die Vorwindstrecken zu verkraften, wenn es herumflattert.“  

Bildnachweis – © Max Kohlhoff


Auf Vorwindkurs wird der Mast des Starboots an der Spitze um bis zu drei Meter nach vorn gelegt! Mastbrüche sind in der Klasse häufig, und die Crew nutzt verschiedene Taljensysteme, um den Mast in Vorwärtsposition zu sichern und ihn bei der Leetonnen-Rundung wieder in Position zu „poppen“. 


Starboot-Regatten sind eine Welt, in der kein Boot dem anderen gleicht und jedes Team seine eigenen Besonderheiten mitbringt. Von verstellbaren Fockschienen bis zu schwenkbaren Salingmechanismen zählt jedes Detail. Ein wichtiges finales Element im Riggtrimm sind die Runner. Max’ erste Wahl ist Gottifredi Maffioli Ultrawire, ein schlankes 3-Millimeter-SK99 mit engem Dyneema®-Mantel: Es liefert präzise Kontrolle, Haltbarkeit und ist extrem leicht. Dass es nicht mehr Leute verwenden, liegt daran, dass es wirklich schwer zu spleißen ist – aber als professioneller Rigger ist es für Max die naheliegende Wahl! 

BACKSTAYS


4. Sailmon Max: Der beste Begleiter eines Seglers


Sailmon MAX ist Max Kohlhoffs vertrauter digitaler Begleiter auf dem Wasser und liefert während Regatten wertvolle Einblicke. Die gute Ablesbarkeit, das benutzerfreundliche Design und die intuitive Software machen das Gerät zu einem unverzichtbaren Tool. Max findet die großen Tasten am Sailmon MAX besonders praktisch. „Ich liebe die großen Buttons am MAX im Vergleich zu anderen Regatta-Computern – sie sind sehr leicht zu bedienen.“  

Bildrechte – © Star Class/Martina Orsini


Gleichzeitig betont Max, wie wichtig eine Kalibrierungsroutine ist und sie in seine Regattavorbereitung einzubauen: „Es ist wichtig, tägliche Setup-/Kalibrierungsroutinen in die Regatta-Preparation einzubauen, um das Maximum aus dem Sailmon MAX herauszuholen. Ach ja, und am Ende: Vergesst nicht, ihn über Nacht zu laden – dann ist er euer bester Freund auf dem Wasser!“


Diese Aussage unterstreicht, dass Erfolg beim Gewinnen von Wettfahrten nicht nur großartige seglerische Fähigkeiten umfasst, sondern auch die Vorbereitung an Land – mit Augenmerk auf jedes Detail am Boot.

SEGELINSTRUMENTE


5. Outils Oceans Taschen und Fender: Einfach, aber essenziell 


Erfolgreiche Segler gehen auch praktisch an ihre Ausrüstung heran und wählen zuverlässige, funktionale Lösungen. Max Kohlhoff muss sicherstellen, dass er alles dabeihat, was er und seine Crew brauchen, um während eines langen Tages auf dem Wasser komfortabel und gut vorbereitet zu bleiben.   

Bildnachweis – © Max Kohlhoff


Er schätzt die Einfachheit und Funktionalität der Outils-Oceans-Taschen, die als praktische Aufbewahrung für Energieriegel, Nutrition-Gels und kleinere, aber wichtige Dinge dienen, wie Brillenreinigungstücher:  „Abgesehen vom Essen ist es ein guter Platz, um ein paar Softschäkel als Reserve und Tape unterzubringen, um technische Notfälle auf dem Wasser zu lösen.“ Max hebt außerdem die Verwendung kleiner, flacher Outils-Ocean-Fender hervor und weist auf deren Bedeutung hin, wenn Boote bei großen Events eng nebeneinander am Steg liegen: „Normalerweise sind bei großen Events wie der Star-Weltmeisterschaft etwa 100 Boote am Start. Und man liegt wirklich sehr dicht an anderen am Steg, daher ist ein flacher Fender extrem praktisch, um das Boot zu schützen.“ 

OUTILS OCEANS AUSWAHL


Zusammenfassung zu Decksbeschlägen


Wir hoffen, dass diese Einblicke des Siegers in seine Auswahl an Decksbeschlägen die Präzision und Detailverliebtheit beleuchten, die die Welt des Regattasegelns prägen. Die Verpflichtung zu hochwertiger Ausrüstung, akribische Kalibrierung und konsequente Vorbereitung sind wenig überraschende Erfolgsfaktoren – und Max’ Worte bestätigen das. Wir hoffen, dass dieser Blog euch bei der Auswahl der richtigen Decksbeschläge für euer eigenes Segeln hilft. 


Wenn ihr Fragen zu den im Artikel erwähnten Produkten oder zu anderen Decksbeschlägen habt, schreibt uns gerne eine E-Mail an [email protected] oder klickt unten, um unseren Shop zu besuchen:

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