Wir haben bereits über die Vorteile von Verbund-Achterstagen berichtet: um Gewicht in der Takelage zu reduzieren und die Performance zu erhöhen. Ein effektives Kontrollsystem zur feinfühligen Einstellung der Achterstaglast ist ebenso wichtig – besonders für eine Regattayacht. In diesem Blog betrachten wir 3 gängige Konfigurationen für Achterstag-Untersetzungssysteme mit Flaschenzug.
Was ist Untersetzung?
Der mechanische Vorteil eines Systems wird als Untersetzung bezeichnet. Das ist der Multiplikationsfaktor zwischen Eingangs- und Ausgangskräften. Das untenstehende Bild zeigt zum Beispiel ein 6:1-Untersetzungssystem mit Flaschenzug. Beachten Sie, dass wir Reibung außer Acht lassen.

Bildnachweis: Antal
Wie viel Untersetzung brauchen Sie?
Die benötigte Untersetzung hängt natürlich von der Achterstaglast ab und davon, wie leichtgängig Sie sie einstellen möchten.
Angesichts der Komplexität, die Achterstaglast im Voraus zu berechnen, können wir den Ansatz umkehren und betrachten, welche Kraft wir voraussichtlich in das System einbringen können. Das hilft, die Untersetzung passend zur Größe der verwendeten Blöcke zu wählen. Welche Kraft Sie in das System einbringen können, hängt natürlich von vielen Faktoren ab – aber ein guter Richtwert für die meisten Personen sind 30kg Zugkraft an einer Leine. Multipliziert man dies mit der Untersetzung, erhält man eine grobe Vorstellung der Ausgangskraft. Um also eine Achterstaglast von 500kg zu erreichen, benötigt man mindestens eine 16:1-Untersetzung.
30–38ft Regattayacht – 48:1-Untersetzung

Dies ist ein leistungsstarkes Achterstagsystem, das eine feinfühlige Trimmkontrolle für Regattayachten bis 40ft ermöglicht. Zwei Trimmleinen erlauben das Bedienen von jeder Seite des Cockpits. Die Anschlagpunkte liegen üblicherweise nahe beieinander mittig am Heckspiegel.
Dieses System nutzt 3 Kaskaden für eine 8:1-Untersetzung, die anschließend mit 6:1 multipliziert wird – über einen Dreifachblock am oberen Ende sowie einen Doppelblock plus zwei Einzelblöcke an Deck. Die erste Kaskade verwendet einen hochbelastbaren Rollenlagerblock zur Reduzierung der Reibung; die beiden folgenden Kaskaden verwenden Kauschen für Einfachheit und zur Kostensenkung.
Beispielsystem für eine 38ft Yacht:
Artikel | Min. SWL | Block | Leine |
Primär | 1400kg | ||
Kaskade 1 | 700kg | ||
Kaskade 2 | 350kg | ||
Kaskade 3 | 175kg | Verbindet mit 6:1-Untersetzung | |
6:1-Untersetzung | 175kg | Harken 40mm Carbo Air, dreifach, doppelt und einfach: Harken 40mm Carbo Block - Dreifach + Wirbel |
Dieses Setup lässt sich leicht auf 32:1 umbauen, indem man den Dreifachblock gegen einen Doppelblock und den Doppelblock gegen einen Einzelblock tauscht. Alternativ lässt sich 24:1 erreichen, indem eine der Kaskaden entfernt wird.
Kleines Kielboot – Achterstag-Dreieck

Ein elegantes, einfaches Setup, das häufig auf kleinen Sportbooten wie der J70 zu finden ist und eine feinfühlige Kontrolle erlaubt. Dieses Setup kommt mit minimaler Hardware aus und wird an den Außenkanten des Heckspiegels angeschlagen. Zwei Bedienleinen erlauben das Trimmen von beiden Seiten des Cockpits.
Die mechanische Übersetzung entsteht hier durch das Zusammendrücken des Achterstag-Dreiecks statt durch mehrere Kaskaden oder einen klassischen Flaschenzug. Das Dreieck besteht aus Dyneema-Einfachgeflecht, das durch eine Kausche am Einzelteil des Achterstags läuft. Die Spannblöcke sind 3 kleine Kugellagerblöcke, die an einen Ring angeschlagen sind.
Beispiel 23ft Sportboot:
Artikel | Min. SWL | Block | Leine |
Primär | 500kg | ||
Dreieck | |||
Bedienung | 125kg |
Eine Grobeinstellung kann auf einer Seite des Dreiecks mit einem verstellbaren Schiebespleiß oder einer Laschung ergänzt werden.
Cruiser bis 35ft – 12:1 geteiltes Achterstag
Ein einfaches Setup für ein geteiltes Achterstag für kleine Cruiser bis 35ft, das eine 12:1-Untersetzung bietet. Das geteilte Achterstag wird an beiden Seiten des Heckspiegels angeschlagen, wodurch das Cockpit frei bleibt – z.B. für Heck-an-Liegen oder im Fall einer Badeplattform. Die Bedienleine befindet sich nur auf einer Seite des Cockpits, da seltener nachgetrimmt wird.

Der geteilte Teil des Achterstags ist im Grunde eine einzelne Kaskade, die durch einen hochbelastbaren Block oder eine Kausche am Ende des Primärteils des Achterstags läuft. Eine Seite der Kaskade ist mit einer 6:1-Untersetzung verbunden, die mit Dreifachblöcken aufgebaut ist. Eine integrierte Klemme bedeutet, dass keine zusätzliche Hardware erforderlich ist.
Beispiel 35ft Cruiser:
Artikel | Min. SWL | Block | Leine |
Primär | 1200kg | ||
Dreieck | 600kg | Verbindet mit 6:1-Untersetzung | |
6:1-Untersetzung | 600kg | Antal 50mm OPF dreifach und dreifach mit Hundsfott und Klemme: Antal OPF Dreifachblock Ø50 mit Schäkel Antal OPF Dreifachblock Ø50 mit Hundsfott, Klemme und Schäkel |
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Mehr Untersetzung kann durch die Integration einer weiteren Kaskade auf einer Seite des Dreiecks auf 24:1 erhöht werden.
Zusammenfassung
Wir haben 3 verschiedene Achterstag-Optionen betrachtet – jeweils mit einem Hardware-Beispiel für eine bestimmte Bootsgröße. In allen Fällen hängt die genaue Konfiguration vom Boot ab, und es ist immer möglich, die Untersetzung nach Bedarf zu erhöhen oder zu reduzieren.
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Achterstag-Untersetzungssysteme für kleine Kielboote