Upffront.com dreht sich ganz um Performance-Segelhardware und Rigg-Systeme. Das Herz und die treibende Kraft jeder Segelyacht sind Mast und stehendes Gut, die die Segel tragen. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre Segelsysteme zu optimieren/aufzurüsten, ist es für uns wichtig, eine gemeinsame Sprache zu haben, damit wir Ideen und Optionen zur Performance-Steigerung teilen können. In diesem Blog skizzieren wir die wichtigsten Begriffe moderner Masten und Rigg-Systeme.
Mast und stehendes Gut – Gesamtübersicht
Das Mastprofil wird nominell (nicht physisch!) in „Sektionen“ unterteilt, vom Deck nach oben nummeriert. Zwischen Deck und dem ersten Satz Salinge liegt „Sektion 1“, und zwischen dem ersten und zweiten Satz Salinge „Sektion 2“ usw. Salinge werden ebenfalls vom Deck nach oben nummeriert – Saling 1, Saling 2 – und können zusätzlich in Backbord und Steuerbord aufgeteilt werden, z. B. Sal1 Stbd.
Das stehende Gut sind die festen/tragenden Wanten und Stage, die den Mast abstützen. Oft wird dabei in Vor & Achtern (Vorstag und Achterstag) und das seitliche Gut (Seitenwanten) unterteilt. In der Welt des Draht-Riggs spricht man häufig von der Oberwant (durchgehend vom Deck bis zum Masttop) und Zwischenwanten; sobald wir jedoch über Rod- und Composite-Riggs sprechen, müssen wir genauer sein und das seitliche Gut detaillierter aufschlüsseln.

Anstelle einer einzelnen Oberwant haben wir Vertikalwanten (Verticals), nummeriert als einzelne Elemente zwischen den Salingen. Die V1 verbindet die Kettenplatte am Deck mit der Salingnock der ersten Saling und die V2 verläuft zwischen der ersten und zweiten Saling usw.
Jede Want/jedes Stag, das am Mast ansetzt, wird als Diagonal bezeichnet; auch diese werden wieder nummeriert, bezogen auf die Mastsektion, z. B. D1, D2 usw. Über der obersten Saling gibt es normalerweise ein einzelnes Element ohne Abzweig, d. h. es läuft einfach um das Salingende herum. Dieses einzelne Rod/Draht/Kabel wird häufig als „Top-span“ bezeichnet. Im unteren Bereich wirkt es als Vertikalwant, und nach oben zum Mast hin als Diagonal. Bei einem 2-Saling-Rigg heißt dieses Top-span-Kabel V2/D3 und bei einem 3-Saling-Rigg V3/D4.
Boot – Mast-Schnittstellen
Befestigungspunkte des stehenden Guts am Mast nennt man Beschläge (Tangs). Es gibt viele unterschiedliche Typen, und bei Rigg-Projekten ist es entscheidend zu wissen, womit man es zu tun hat. So kann z. B. ein Vorstag-Beschlag eine einzelne Platte (Lug) sein, die eine Gabelaufnahme erfordert, oder zwei Platten am Rigg (Jaw), ausgelegt für einen Augbeschlag. Bolzenloch-Durchmesser, Plattenstärken und die gesamte Geometrie sind allesamt entscheidende Maße bei der Arbeit mit solchen Beschlägen.
Der oberste Diagonal-Beschlag heißt Cap tang, die übrigen werden über die Diagonalnummer bezeichnet, z. B. D2 tang. Auch hier gibt es viele verschiedene Ausführungen, aber die meisten modernen Yachten verwenden Beschläge für Stemball-Endterminals. Diese werden entweder an der Mastwand befestigt – Clamp Tang – oder eine flachere, leichtere Lösung nutzt ein Durchsteckbolzen-/Querbolzen-System und wird gemeinhin Micro Tang genannt.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie den richtigen Stemball für Ihren Beschlag verwenden. Es ist gängige Branchenpraxis, Stemballs vom selben Hersteller zu beziehen wie die Beschläge. Die Geometrie und der Radius des Stemballs müssen exakt zur Aufnahme im Beschlag passen, um Verschleiß und Metallermüdung zu minimieren. N.B. Der Stemball wird vor dem Kaltstauchen auf der Rod montiert.

Deck-Schnittstellen
Die Deck-Anschlagpunkte für das stehende Gut heißen Kettenplatten. Sie sind zentrale strukturelle Elemente jeder Segelyacht und sind – ähnlich wie der Vorstag-Beschlag – in der Regel entweder als Lug- oder als Jaw-Ausführung ausgeführt. Interessanterweise, aber wenig überraschend, definieren die Bolzendurchmesser Ihrer Kettenplatten letztlich den Großteil der Hardware-Spezifikation an Bord. Zum Beispiel ist eines der entscheidenden Spezifikationskriterien für jedes Vorsegel-Rollsystem der Bolzendurchmesser der Vorstag-Kettenplatte.
Masten bewegen sich......... und Gelenkigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil jeder strukturellen Riggverbindung. Der Grund, warum Stemballs so beliebt sind, liegt darin, dass sie im Wesentlichen ein Kugelgelenk darstellen, das Beweglichkeit ermöglicht. Für jede andere Mast- oder Deckbefestigung wird ein Toggle verwendet, um Beweglichkeit in zwei Ebenen zu ermöglichen.

N.B. ein wesentlicher Faktor bei vielen Mastbrüchen ist eine fehl ausgerichtete Mast- oder Deckschnittstellen-Beschlagung, die zu schneller Metallermüdung führen kann. Daher ist es wichtig, die Ausrichtung Ihrer Mast- und Deckschnittstellen-Beschläge regelmäßig zu prüfen.
Soft-Rigging-Lösungen
Zunehmend beliebt auf Grand-Prix-Rennyachten ist der Einsatz kurzer, weicher Strops, um das stehende Gut zu verbinden. Das Schöne an weichen Verbindungen ist, dass sie Beweglichkeit in jede Richtung zulassen und sich perfekt an den Lastwinkel ausrichten. Bei manchen IMOCA 60 sind Vorstag- und Cap-Beschläge schlicht zwei sorgfältig verrundete Bohrungen im Rigg, ausgelegt für einen Soft-Strop, entweder im Ankerstich (cow-hitched) angeschlagen oder vor Ort gespleißt. Wenn Sie laufende Achterstage oder zusätzliche Checkstagen nachrüsten, möchten wir Sie ermutigen, an „Lash Tang“ zu denken – das schafft einen einfachen, leichten und zuverlässigen Mastanschlag.
Fazit zu Mast und stehendem Gut
Gewicht oben im Rigg zu sparen bringt große Vorteile für die Segel-Performance Ihres Boots (siehe den vorherigen Blog zu diesem Thema hier). Es gibt eine wachsende Zahl neuer Materialien, Technologien und Produkte, die sich an ein älteres Rigg nachrüsten lassen, um Ihrer bewährten Yacht einen Turbo zu verpassen.
Wenn Sie die Optionen für eine Nachrüstung auf Composite-Rigg an Ihrem Boot prüfen möchten, nutzen Sie bitte den untenstehenden Link oder kontaktieren Sie uns unter [email protected]
Mast- und Stehendes-Gut-Terminologie