Eine Segelbootwinsch ist eine wichtige Investition, und es gibt viele verschiedene Typen. In erster Linie musst du den Bootstyp und den Einsatzzweck berücksichtigen: Segelst du am Wochenende oder bist du ein begeisterter Offshore-Regattasegler? Das sind die Fragen, über die du nachdenken solltest, bevor du den Kauf in Betracht ziehst. Heutzutage sind Self-Tailing-Winschen meist der Standard, aber es gibt bestimmte Situationen, die eine Alternative erfordern können.
Markenunterschiede bei Bootswinschen
Bei upffront.com haben wir eine große Auswahl an Bootswinschen von zwei sehr angesehenen Marken, Andersen und Harken, die sich einen Ruf für Performance, Qualität und Langlebigkeit aufgebaut haben. Als Nächstes schauen wir uns ihre Produktlinien genauer an.
Andersen-Winschen: Sie haben zwei Linien, die Black Trim- und die Full Stainless-Steel-Bootswinschen, zwischen denen es nur wenig Unterschiede gibt. Alle ihre Bootswinschen sind selbstholend (Self-Tailing) mit Edelstahltrommeln – das spiegelt ihren Cruising-Fokus wider, mit Schwerpunkt auf Haltbarkeit und Materialschonung für Leinen. Die Power Rib Drum™ bietet außergewöhnlichen Grip für größere Durchmesser und weichere Schoten. Standardmäßig in poliertem Edelstahl erhältlich, gibt es optional kundenspezifische Titan-Beschichtungen, sodass du die Farbe passend zu deinem Boot wählen kannst!
Harken-Winschen: Harken bietet eine sehr umfangreiche Auswahl an Bootswinschen. Materialoptionen sind Chrom, Aluminium, Bronze und Carbonfaser. Die Chrom-, Aluminium- und Bronze-Serien gibt es jeweils als Self-Tailing oder Plain-Top. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal innerhalb aller Serien ist der Trommel-Grip:
Sandgestrahlt – bietet hervorragenden Grip, kann jedoch Leinen stark beanspruchen. Speziell für hochfeste, performanceorientierte Leinen entwickelt und funktioniert auch bei kleinen Durchmessern sehr gut
Radial – Der Grip bei Radial-Trommeln entsteht durch Rippen auf der Trommeloberfläche. Harken winkelt diese Rippen so an, dass die Leine beim Fieren nach unten über die Trommel geführt wird, um Riding Turns zu verhindern. Gerippte Trommeln verursachen weniger Leinenabrieb.
Die Aluminium-Performa-Serie kombiniert sandgestrahlten und radialen Grip und bietet damit Regattaseglern wie auch Fahrtenseglern eine Hochleistungswinsch. An der Spitze des Sortiments stehen die Carbonfaser-Bootswinschen: leicht, langlebig und perfekt für Grand-Prix-Segler. Sie sind als Self-Tailing, Plain-Top und mit Top-Cleating erhältlich.
Größen von Segelbootwinschen
Ist es möglich, meine Andersen 40 durch eine Harken 40 zu ersetzen, und wenn nicht, warum? Theoretisch lautet die Antwort ja. In der Praxis ist es jedoch etwas komplizierter. Obwohl das Übersetzungsverhältnis (Power Ratio) im höchsten Gang identisch ist (darauf basieren die Bezeichnungen aller Winschhersteller), können sich die Empfehlungen der Hersteller hinsichtlich der maximalen Segelflächen für jede Trommelgröße deutlich unterscheiden.
Oben sind alles selbstholende (Self-Tailing), zweigängige Bootswinschen. Sie liefern alle im höchsten Gang dieselbe Power 2, die sich aus dem Übersetzungsverhältnis von Gang 2 und dem Trommeldurchmesser ergibt – daher könnte man annehmen, dass sie für eine ähnlich große Segelfläche eingesetzt werden können? Andersen, Lewmar und Antal scheinen sich bei einer maximalen Genua-Fläche von ungefähr 40–44m2 für ihre Trommeln in Größe 40 grob einig zu sein, während Harken für ihre Größe 40 nur 25m2 als Maximum angibt.
Die unterschiedlichen Trommeldurchmesser spiegeln die Haltung des Herstellers zum Thema Grip wider. Mit 3 Törns bietet eine 80-mm-Trommel 8% mehr Kontaktfläche zur Leine als eine 75-mm-Trommel – das entspricht 8% mehr Grip. Im Fahrtensegeln lässt sich derselbe Grip leicht durch einen zusätzlichen Törn erreichen, aber im Regattaumfeld macht zusätzlicher Grip bei weniger Törns einen Unterschied.
Gang 1 und das daraus resultierende Power-1-Verhältnis unterscheiden sich stark und spiegeln erneut unterschiedliche Vorstellungen der Hersteller wider, wie ihre Winschen genutzt werden. Nimm die fahrtenorientierte Andersen 40 mit einem sehr niedrigen Gang 1 von nahezu 1:1, d. h. jede Umdrehung der Winschkurbel bewirkt nahezu eine volle Umdrehung der Trommel. Damit kann sehr schnell viel lose, schlagende Leine eingeholt werden, aber mit nur 8,9:1 Kraftübersetzung wird es beim Anlasten schnell zu schwer, sodass man in den zweiten Gang schalten muss. Der Sprung zwischen Gang 1 und 2 ist groß – das bedeutet ein großer Übergang von schnellem Einholen zu einem langsamen, aber kraftvollen finalen Durchkurbeln. Harken hingegen geht davon aus, dass der Großteil der schlagenden Leine von Hand eingeholt wird und das Kurbeln mit mehr Kraft beginnt, gefolgt von einem kleineren, weicheren Übergang von Gang 1 zur gleichen maximalen Power in Gang 2.
Wenn sie aber die gleiche Power haben, warum empfiehlt Harken dann eine maximale Segelfläche, die 40% kleiner ist als bei den anderen Herstellern? Auch das hängt mit der Vorstellung des Herstellers zusammen, wie seine Bootswinschen eingesetzt werden und auf welchen Bootstypen. Harken dimensioniert seine Winschen nach einer Performance-Segel-Prämisse – bei der Crews nach den extra 2” Trimm suchen, um das Achterliek der Genua zu schließen. Um diese zusätzlichen 2” zu erreichen, braucht man mehr Kraft, also eine größere Winsch für ein kleineres Segel……
Zusammenfassung zu Bootswinschen
Daher kann eine Segelbootwinsch mit derselben Power auf viele Arten und für viele unterschiedliche Anwendungen genutzt werden. Bei der Auswahl einer neuen Segelbootwinsch ist es wichtig, deine konkreten Anforderungen, deinen Segelstil und die Fähigkeiten der Crew zu berücksichtigen und anschließend die Herstellerempfehlungen heranzuziehen – gleichzeitig aber zu verstehen, dass diese anhand deiner individuellen Gegebenheiten feinjustiert werden können.
Wenn du Fragen zu Bootswinschen hast, schreib uns gerne eine E-Mail an [email protected], oder klicke auf den Link unten, um unser vollständiges Sortiment zu sehen:
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Einführung in Bootswinschen