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Die richtige Segelbootwinsch wählen

12. Dezember 2024 durch
Die richtige Segelbootwinsch wählen
Upffront.com

Die Wahl einer Segelbootwinsch kann einschüchternd sein. Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind oft Größe bzw. Übersetzung/Power Ratio, aber auch Bauart, Gänge, Material und Grip spielen eine Rolle. Und das noch ohne die powered Optionen (elektrisch/hydraulisch) sowie die große Bandbreite an Winschkurbel-Formen und -Längen! Segelbootwinschen sind ein teures Ausrüstungsstück – eine fundierte Entscheidung bewahrt dich vor unnötigen Ausgaben.


Hebel, Übersetzung und Kraft


Die Hebelwirkung entsteht durch den größeren Radius des Kurbelkreises im Vergleich zum Radius der Winschtrommel.


Eine 254-mm-Winschkurbel, die eine Trommel mit 60 mm Radius dreht, erzeugt ein Kraftverhältnis von

Dadurch wird die Zugkraft des Seglers um den Faktor 8,5 vervielfacht.


Hinweis: In der Praxis geht ein Teil dieser theoretischen Kraft durch Reibung in der Kurbel und im internen Winschmechanismus verloren.


Segelbootwinschen mit Getriebe erhöhen das Kraftverhältnis, indem sie die Anzahl der Kurbelumdrehungen erhöhen, die nötig sind, um die Winschtrommel zu drehen. Ein 3:1-Getriebe erhöht die Zugkraft auf einer Leine um den Faktor 3 gegenüber einer Winsch ohne Getriebe. Bedenke dabei: mehr Kraft bedeutet weniger Geschwindigkeit!


Eine 254-mm-Winschkurbel, die eine 60-mm-Radius-Trommel mit 3:1-Übersetzung dreht, erzeugt ein theoretisches Kraftverhältnis von:

Segelbootwinsch-Marken

 

Hersteller benennen ihre Segelbootwinschen in der Regel nach dem ungefähren Kraftverhältnis, das im höchsten, kraftvollsten Gang erzeugt wird – unter der Annahme einer 254-mm-Winschkurbel.


Nehmen wir zum Beispiel die Harken 40 Segelbootwinsch.


Sie hat einen Trommeldurchmesser von 80 mm und eine Übersetzung von 6,28 in ihrem höchsten, kraftvollsten zweiten Gang.

  Wir erhalten ein Kraftverhältnis von 39,9 : 1 => Harken 40 (weil „Harken 39,9“ ziemlich sperrig wäre!)

Wir erhalten ein Kraftverhältnis von 39,9 : 1 => Harken 40 (weil „Harken 39,9“ ziemlich sperrig wäre!)


Die Andersen 40 Segelbootwinsch hingegen hat einen Trommeldurchmesser von 75 mm und eine Übersetzung von 6 im zweiten Gang, wodurch sie das gleiche Gesamt-Kraftverhältnis erreicht wie die breitere Trommel der Harken 40.


Okay, tolle Formeln und so weiter ...


Manche würden sagen: „Nimm die größte, die du dir leisten kannst“ – aber zu viel Kraft kann andere Decksbeschläge überlasten. In der Praxis sollte es eher heißen: „Groß genug für die erforderliche Aufgabe“.


Hersteller bieten Auslegungs-/Größentabellen an, sodass du die zum Dichtholen des Segels benötigte Kraft nicht selbst berechnen musst. Die verwendeten Kriterien unterscheiden sich jedoch je nach Hersteller, was Markenvergleiche erschwert. Manche gehen ausschließlich nach Bootslänge, andere nach geschätzten Segelgrößen plus Boots- und/oder Rigg-Spezifikationen.


Siehe unten Empfehlungen von vier verschiedenen Herstellern für Genua-, Groß- und Spinnakerschot-Winschen:

Frage: Was sagen uns diese deutlich unterschiedlichen Empfehlungen?

Antwort: Es ist eine relativ subjektive Entscheidung!


Die Unterschiede zwischen Harken- und Andersen-Segelbootwinschen spiegeln wahrscheinlich ihre unterschiedlichen Ansichten zu Performance und der dafür erforderlichen Kraft wider, um eine 25 m² Genua „effektiv“ dichtzuholen. Mit stärker regattaorientiertem Hintergrund empfiehlt Harken bei einer gleich großen Segelfläche mehr Kraft als Andersen, dessen Kundschaft eher auf Fahrtensegeln ausgerichtet ist.


Manche Unterschiede hängen damit zusammen, wie jeder Hersteller zwischen Toprigg vs. Fractional-Rigg verallgemeinert, welche Übersetzung am Großschot-System angenommen wird und wie I-, J-, P- und E-Riggmaße gemittelt werden. Zudem unterscheiden sich die Lasten auf Fallen und Schoten deutlich zwischen schweren Fahrtbooten und leichten Regattabooten, Einrümpfern und Mehrrumpfbooten – weshalb sich nur schwer pauschalisieren lässt.


Fazit zur Segelbootwinsch


Die wichtigste Erkenntnis ist: Das sind nur Richtwerte; deine endgültige Entscheidung sollte sich an deinem Bootstyp, deinem Segelstil und den Fähigkeiten deiner Crew orientieren. Wenn du einen relativ standardmäßigen Einrümpfer mit mittlerer Verdrängung hast und der Plan ist, gemütlich zu bummeln und bei zunehmendem Wind auf den Motor zurückzugreifen, kannst du dich eher am unteren Ende der empfohlenen Segelbootwinsch-Bereiche orientieren.


Wenn du Regatta segelst oder der robuste Typ bist, der einfach refft und unbeirrt weitermacht, dann solltest du eher zum oberen Ende der empfohlenen Segelbootwinsch-Bereiche tendieren. Berücksichtige außerdem die Fähigkeiten der Personen, mit denen du segeln wirst – nicht nur deine eigenen. Wenn diese Segelbootwinschen lange halten sollen, bedenke, dass deine Zugkraft mit der Zeit abnehmen kann (!); eine größere Winschgröße hilft dabei, dein Boot „zukunftssicher“ zu machen.


Wenn du Fragen zur Segelbootwinsch hast, schreib uns gerne eine E-Mail an [email protected], oder klicke auf den Link unten, um unser gesamtes Sortiment zu sehen:

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