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Griffig bleiben! Welche Fallleine ist die richtige für mein Segelboot?

1. August 2024 durch
Griffig bleiben! Welche Fallleine ist die richtige für mein Segelboot?
Upffront.com

Die richtige Leine für dein Fall auszuwählen verbessert nicht nur die Performance, sondern ist entscheidend dafür, deine Segel zu schützen. Reißt dir beim Segeln ein Fall, musst du dein Rennen sehr wahrscheinlich beenden und zur Segelmacherei für Reparaturen – deshalb ist es eine lohnende Investition, beim Fall wirklich auf die beste Fallleine zu setzen.

Vorbei sind die Zeiten schwerer Draht-Fallleinen: Mit den vielen Fortschritten in der Tauwerk-Technologie gibt es heute eine verwirrende Anzahl an Optionen – von einfachem Polyester-Doppelgeflecht bis hin zu neuen Hightech-Materialien. (Hinweis: Wenn du von Draht auf Tauwerk umrüsten möchtest, musst du außerdem deine Scheiben gegen U-förmige Tauwerk-Scheiben tauschen – statt der klassischen V-förmigen Scheiben).

Überblick: So wählst du die richtige Fallleine

Durchmesser und Länge

Der Durchmesser deiner Fallleine wird von 2 Faktoren bestimmt:

1. Die Festigkeit des Materials in Relation zu den Lasten an Bord

2. Die Größe deiner Klemmen (Clutches) und Winschen an Bord

Bei den meisten Decksbeschlägen auf Segelbooten richtet sich die Dimensionierung nach der Safe Working Load (SWL) gemäß Herstellerangaben. Empirische Zusammenhänge und Faustregeln können ebenfalls genutzt werden, um die zu erwartenden Lasten zu bestimmen, sodass die Decksbeschläge passend ausgelegt werden können.

Bei der Auswahl einer Fallleine ist die SWL weiterhin ein Schlüsselfaktor – aber dank der höheren Festigkeit moderner Materialien führt eine Auswahl allein nach SWL oft zu einem Leinendurchmesser, der in der Praxis weniger sinnvoll ist, z.B. zu dünn für gutes Handling. Ein Beispiel: Ein 8-mm-Performance-Fall kann die erforderliche Festigkeit für ein 40-ft-Boot haben – aber wenn Klemmen und Winschen auf 10-mm-Leinen ausgelegt sind, kann es sinnvoll sein, bei einem 10-mm-Fall zu bleiben.

Die folgende Tabelle ist der Ausgangspunkt, den wir für mittelverdrängende Einrumpfboote zur Spezifikation von Leinen verwenden; anschließend gleichen wir das aber mit Bootstyp sowie Mast- / Decksbeschlägen an Bord ab. Hast du ein sehr schweres Verdrängerboot oder einen Mehrrumpf, können die Leinendurchmesser durchaus über diesen Richtwerten liegen.

 <24ft25-30ft31-37ft38-46ft47-55ft
Groß-/Genua-Fall 1:16-8mm8mm8-10mm10-12mm12-14mm
Großfall 2:16mm6-8mm8-10mm10-12mm12-14mm
Spinnakerfall 1:16mm6-8mm8-10mm10-12mm12-14mm
Code-Zero-Fall 2:16mm6-8mm8-10mm10mm12mm

Die Länge der Fallleine lässt sich ebenfalls leicht aus grundlegenden Riggmaßen berechnen – schau dir dazu unseren Leitfaden zum Fall- und Schot-Rechner an, um deine Länge zu ermitteln. Auch das sind allgemeine Rechner mit eingerechneten Sicherheitsfaktoren (lieber zu lang als zu kurz!), und du kannst die Formeln an dein spezifisches Deckslayout anpassen, um eine genauere Länge für dein Boot zu erhalten.

Materialauswahl

Das richtige Material für deine Fallleine hängt stark davon ab, ob du Cruiser oder Performance-Regattasegler bist. Fallleinen bestehen in der Regel aus zwei Komponenten: dem Kern und dem Mantel. Der Kern bestimmt Festigkeit und Dehnung, während eine Vielzahl an Mantelmaterialien und -mischungen ein breites Spektrum an Eigenschaften liefert – von angenehmer Haptik bis zu gutem Grip in Stoppern und Klemmen.

Kernmaterial der Fallleine

Die meisten Fahrtensegler müssen kaum weiter als bis zu Polyester schauen. Eine preiswerte, zuverlässige, weiche Leine, die sich leicht spleißen lässt. Für größere Boote (über 40–45 ft) oder anspruchsvolleres Fahrtensegeln, z.B. Blauwasser, lohnt es sich, Dyneema® oder andere UHMPE-Kerne mit deutlich geringerer Dehnung in Betracht zu ziehen.

Für größere Fahrtenboote und Performance-Regattasegler sind diese UHMPE-Fasern ein Muss. Kosteneffiziente Optionen sind Dyneema® SK78 und Stirotex. Für Grand-Prix-Racer ist Dyneema® SK99 wegen der höheren Arbeitslast und der praktisch nicht vorhandenen Dehnung vorzuziehen.

Mantelmaterial

Auch hier ist Polyester für Fahrtensegler eine hervorragende Wahl. Ein kosteneffizienter Mantel mit ausgezeichneter Haltbarkeit und Abriebfestigkeit, der mit der Nutzung griffiger wird. Polyester ist weiterhin der Ausgangspunkt für Performance-Cruiser und Racer. Bei intensiverer und extremerer Nutzung – und um den Mantel gezielt an bestimmte Anwendungen anzupassen – verbessern zusätzliche Hightech-Fasern wie Cordura, Technora, Vectran oder Kevlar, die mit Polyester gemischt werden, die Abriebfestigkeit, den Halt in Klemmen sowie die Hitzebeständigkeit auf hoch belasteten Winschen usw.

Spleißen

Über einen Standard-Augenspleiß hinaus entscheiden sich viele Performance-Boote für abgemantelte und neu ummantelte Fallenden. Dabei wird am Arbeitsende ein Abschnitt des ursprünglichen Mantels von der Leine entfernt und durch einen dünnen Dyneema®-Mantel ersetzt.

Der Dyneema®-Mantel ist leicht, reibungsarm und extrem langlebig. Am Cockpit-Ende ermöglicht ein Einziehauge (Reeving Eye) oder ein Flämisches Auge eine schnelle Verbindung mit einer Einziehleine (Mouse Line), um das Fall durch den Mast zu ziehen.

Hardware

Am besten spleißt du jede Hardware in das Arbeitsende deines Falls ein. Ein Knoten reduziert die Bruchlast deiner Leine in der Regel um bis zu 50%, während ein sauber gemachter Spleiß 100% der Arbeitslast der Leine hält. Beliebte Optionen sind Bolzenschäkel mit gefangenem Bolzen (captive-pin), Standard- / Lang-D-Schäkel oder 2:1-Schäkel für ein Großfall – oder Piston Snap Shackles für Fock-/Spinnakerfall.

Bei Upffront sind wir außerdem große Befürworter von Soft-Lösungen, und wir empfehlen Seglern, dass ein Softschäkel für die meisten Situationen eine günstige, leichte und langlebige Lösung ist.

Zusammenfassung: Fallleine

Schritt 1 - Wähle den richtigen Durchmesser basierend auf der vorhandenen Hardware

Schritt 2 - Berechne die benötigte Länge aus grundlegenden, leicht verfügbaren Rigg-/Boots-Geometriedaten

Schritt 3 - Die Wahl des Kernmaterials wird von Bootsgröße, Performance-Anforderungen und Budget bestimmt!

Schritt 4 - Mantelwahl – starte mit Polyester und ergänze dann Exoten, um spezifische / bekannte Probleme wie Abrieb oder Durchrutschen in Klemmen zu lösen

Schritt 5 - Wähle deine Hardware

Das sind alle Informationen, die du brauchst, um mit dem Upgrade deiner Fallen zu starten. Schau dir doch unsere unten verlinkte Hilfeseite zum laufenden Gut an – mit Links zu Rechnern, Infos und einem Leitfaden, der dir hilft, die besten Optionen für dich auszuwählen!

Wenn du Fragen zu Fallleinen hast, kannst du uns gerne eine E-Mail an [email protected] schreiben oder klicke auf den Link unten, um unser komplettes Sortiment zu sehen:

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