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Segelflächenberechnung: Ein Schlüsselfaktor für die Segelperformance

21. August 2024 durch
Segelflächenberechnung: Ein Schlüsselfaktor für die Segelperformance
Upffront.com

Das Verständnis der Segelflächenberechnung ist entscheidend, um die Leistung Ihres Boots zu optimieren und sicherzustellen, dass Ihre Ausrüstung an Bord effizient funktioniert. Die Segelfläche spielt zusammen mit Bootslänge und Ballast eine wesentliche Rolle bei der Auslegung lastabhängiger Systeme. Das macht eine präzise Segelflächenberechnung zu einem wichtigen Schritt für Seglerinnen und Segler sowie zu einem zentralen Kriterium für Hersteller von Beschlägen.


In diesem Leitfaden geben wir Ihnen die wesentlichen Rigg- und Segelmaße an die Hand – inklusive der Formeln, die für eine genaue Segelflächenberechnung notwendig sind. Wenn Sie diese Berechnungen beherrschen, können Sie Ihr Setup optimieren, um auf dem Wasser bessere Performance zu erzielen und sicherzustellen, dass das passende Equipment an Bord ist.


Wichtige Riggdaten


Quelle: North Sails


I – Höhe des Vorstagsdreiecks

Höhe des Vorstags (Vorstaganschlag), gemessen bis zur Höhe der Hauptwanten an der Scherganglinie.

J – Basis des Vorstagsdreiecks

Horizontale Entfernung von der Vorderkante des Masts auf Deck bis zur Position des Vorstags an der Scherganglinie.

P – Großsegel-Liekmaß (Vorliekslänge am Mast)

Höhe des oberen Mastbands bzw. der maximalen Großfall-Position, gemessen bis zum unteren Mastband bzw. zur Oberkante des Baums.

E- Großsegel-Unterliekslänge

Horizontale Entfernung von der Achterkante des Masts am Baumkopf bis zum Baumband bzw. zur maximalen Position des Unterliekstreckers.

Is – Höhe des inneren Vorstagsdreiecks

Höhe des inneren Vorstags, gemessen bis zur Höhe der Hauptwanten an der Scherganglinie.

Js – Basis des inneren Vorstagsdreiecks

Horizontale Entfernung von der Vorderkante des Masts auf Deck bis zur Position des inneren Vorstags an der Scherganglinie.

Py – Besan-Großsegel-Liekmaß (Vorliekslänge am Mast)

Höhe des oberen Mastbands bzw. der maximalen Großfall-Position, gemessen bis zum unteren Mastband bzw. zur Oberkante des Baums.

Ey – Besan-Großsegel-Unterliekslänge

Horizontale Entfernung von der Achterkante des Besanmasts am Baumkopf bis zum Baumband bzw. zur maximalen Position des Unterliekstreckers.

ISP – Höhe des Spinnakerfalls

Gemessen bis zur Höhe der Hauptwanten an der Scherganglinie.

SPL – Spinnakerbaum-Länge

STL – Spinnaker-Schothorn-/Tack-Länge

Horizontale Entfernung von der Vorderkante des Masts auf Deck nach vorn, horizontal bis zur Position des Anschlagpunkts des Spinnaker-Tack.


Wichtige Segel-Messdaten



  • MHB – Breite des Großsegel-Kopfbretts
  • MUW – Großsegel-Oberbreite bei 7/8 Höhe
  • MTW – Großsegel-Drittelbreite bei 3/4 Höhe
  • MHW – Großsegel-Halbe Breite bei 1/2 Höhe
  • MQW – Großsegel-Viertelbreite bei 1/4 Höhe



  • HUW – Vorsegel-Oberbreite bei 7/8 Höhe
  • HTW – Vorsegel-Drittelbreite bei 3/4 Höhe
  • HHW – Vorsegel-Halbe Breite bei 1/2 Höhe
  • LL – Vorliekslänge
  • LP – Luff Perpendicular (kürzeste Entfernung vom Schothorn zum Vorliek)



  • SLE – Spinnaker-Achterliek*
  • SLU – Spinnaker-Vorliek*
  • *Hinweis: Bei einem symmetrischen Spinnaker sind beide identisch
  • SHW – Spinnaker-Halbe Breite (Entfernung vom Mittelpunkt SLU zum Mittelpunkt SLE)
  • SF – Spinnaker-Unterliek



  • SLE – Spinnaker-Achterliek
  • SLU – Spinnaker-Vorliek
  • SHW – Spinnaker-Halbe Breite (Entfernung vom Mittelpunkt SLU zum Mittelpunkt SLE)
  • SF – Spinnaker-Unterliek


Grundlegende Segelflächenberechnung


Großsegel

P x E / 2 (ohne Achterlieksrundung)

P x E x 0.585 (mit Achterlieksrundung)


Besan

Py x Ey / 2 (ohne Achterlieksrundung)

Py x Ey x 0.585 (mit Achterlieksrundung)


Fock / Genua

(I X J) / 2 x LP%

Beispiel LP%: Genua 1 (volle Größe) – 150%, Genua 2 – 130%, Genua 3 – 105%, Arbeitsfock – 85–95%


Spinnaker

(SL x (SHW + SF) / 2) x 0,95


Detailliertere Segelflächenberechnung


Die Segelfläche ist ein wichtiges Thema für Rating-Zertifikate. Hier wird häufig diskutiert, da unterschiedliche Rating-Organisationen jeweils eigene kleine Abweichungen haben. Trotz dieser feinen Unterschiede folgen sie jedoch ähnlichen Prinzipien. Nachfolgend sind die gerateten Segelflächen gemäß Offshore Racing Congress (ORC) aufgeführt (Quelle: ORC Rating Systems 2019):


Großsegel

Die vermessene Großsegelfläche wird mit der oben genannten vereinfachten Trapezformel berechnet, wobei das Vorliek in Abschnitte von 1/4, 1/2, 3/4 und 7/8 unterteilt wird.

Fläche  = 

P / 8

  (E+2·MQW+2·MHW+1.5·MTW+MUW+0.5·MHB)


Vorsegel

Dabei gilt: HLU = Vorsegel-Vorliekslänge, HLP = Vorsegel-Lotrechte (LP) und HHB = Vorsegel-Kopfbreite

Fläche  =0.1225·HLU·(1.445·HLP+2·HQW+2·HHW+1.5·HTW+HUW+0.5·HHB)


Symmetrischer Spinnaker

Fläche    =

SLU·(SFL+4·SHW) / 6


Asymmetrischer Spinnaker

Zuerst müssen Sie die durchschnittliche Spinnaker-Vorliekslänge (ASL) berechnen

ASL =

SLU+SLE / 2

Anschließend folgt die Flächenberechnung

Fläche  =

  ASL·(SFL+4·SHW) / 6


Zusammenfassung der Segelflächenberechnung

Die grundlegenden Segelflächen von Großsegel und Vorsegel lassen sich aus einfachen Riggdaten berechnen. Für eine genauere Segelflächenberechnung benötigen Sie detaillierte Vermessungsdaten Ihres Segels, die Sie entweder selbst aufnehmen oder sich von Ihrer Segelmacherei bereitstellen lassen.


Wenn Sie mit einem Experten über Ihre Bordsysteme und die Segelflächenberechnung sprechen möchten, nutzen Sie bitte den folgenden Link oder kontaktieren Sie uns unter [email protected].

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