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Gastbeitrag – Interne vs. externe Fallenschlösser

20. März 2023 durch
Gastbeitrag – Interne vs. externe Fallenschlösser
Upffront.com

Von: Andy Rice, SailJuice. Als Miteigentümer der unabhängigen Takel-Firma Rigging Projects ist Nick Black einer der gefragtesten Rigger der Branche. Auf die eine oder andere Weise hat Nicks Arbeit ihren Weg in die meisten Top-Ligen des Sports gefunden – den America’s Cup, die Volvo Ocean Race, die Vendée Globe, die Grand-Prix-Zirkel wie die TP52s und auch in die Superyacht-Szene. Im vorherigen Artikel haben wir über die grundlegenden Vorteile gesprochen, Segel über ein Fallenschloss zu sichern, statt das traditionelle Fall auf Deckshöhe auf einer Klampe belegt zu fahren.


Sobald Sie sich für den Einbau eines Fallenschlosses entschieden haben, lautet die nächste Frage: intern oder extern?


Schauen wir uns einige Vor- und Nachteile an.


Interne Fallenschlösser


(Siehe Bild 1 oben: Facnor internes trip-less Schloss: links – komplettes System, rechts – so sieht es am Rigg aus)


Intern ist aufgeräumter, aerodynamisch überlegen, kann aber aufwendiger und teurer in der Installation sein. Regatta-orientierte Programme entscheiden sich in der Regel für intern, weil jedes Quäntchen Performance zählt. Es gibt zwei Arten interner Schlösser: solche mit einer separaten Auslöseleine zum Öffnen des Schlosses (oft als Bullet Lock bezeichnet) und solche, die über eine einzige Hissleine arbeiten, die sowohl verriegelt als auch entriegelt (ein trip-less System!). Interne Bullet-Lock-Systeme können fummelig sein und erfordern sorgfältige Handhabung, um Bruch zu vermeiden – daher am besten Profi-Crews überlassen. Sowohl Facnor als auch Karver bieten jedoch interne Fallenschlösser als trip-less Systeme an, die für Clubregattasegler und Offshore-Fahrtensegler geeignet sind.


Externe Fallenschlösser

Extern bedeutet etwas mehr Windwiderstand, dafür ist der Einbau deutlich unkomplizierter, und die Teile sind zudem relativ günstig. Eine tolle Option zum Nachrüsten und passend für die meisten Projekte, bei denen Sie sich an ein bisschen zusätzlichem Windwiderstand nicht stören. Externe Fallenschlösser erfordern bei der Bedienung nicht so viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit.


Das Montieren eines externen Fallenschlosses für ein Vorsegel ist sehr einfach. Sie benötigen eine Position für ein Padeye an der Vorderseite des Mastes; dann können Sie einfach eine Dyneema-Schlaufe anschlagen und das Schloss daran aufhängen. Anschließend brauchen Sie nur noch einen kleinen Fallenschlitz, damit das Fall in den Mast laufen kann. Viel komplizierter ist es wirklich nicht. 


Das „trip-less“ Schloss


Externe Schlösser sind meist trip-less, das heißt: Es gibt keine zweite „Auslöseleine“, nur das Fall selbst. Sie hissen also das Vorsegel wie gewohnt am Fall; wenn das Segel sich dem oberen Anschlag nähert, läuft das Fall in das Schloss und rastet ein.


Um es wieder aus dem Schloss zu bekommen, müssen Sie das Fall um ein paar Zentimeter überhissen, dann löst das Schloss aus. Karver- und Facnor-Fallenschlösser sind in der Regel trip-less und die beliebtesten Optionen für externe Schlösser.


Kosten vs. Nutzen von Fallenschlössern


Fallenschlösser wirken sich bei jeder Bootsgröße positiv auf die Performance aus, weil sie die Kompression im Rigg reduzieren, den Einsatz kleinerer Fallen / Stopper ermöglichen und den Verschleiß minimieren. Sofern Geld jedoch keine Rolle spielt (!), sehen wir die allgemeine Grenze bei etwa 50 ft. Fallenschlösser werden finanziell wirklich sinnvoll, wenn Sie lange Fallen mit großem Durchmesser und teure Stopper deutlich reduzieren können. Über 50 ft ist die Installation eines Schlosses normalerweise ca. 35% teurer als ein traditionelles 2:1-Fallsystem – aber bereits beim ersten Fallenwechsel werden Sie eine Kostenersparnis sehen.


(Karver externes trip-less Schloss)


Günstiges Nachrüsten


Vorausgesetzt, an der Vorderseite Ihres Mastes ist bereits ein Padeye vorhanden, müssen Sie zum Einbau eines externen Schlosses nur noch eine Schlaufe ergänzen. Wenn die zusätzliche Verstärkung noch nicht vorhanden ist, ist es trotzdem eine relativ günstige Maßnahme – bei einem Carbonrig wahrscheinlich etwa 1200 bis 1500 Euro an Arbeitsaufwand. Die externen Schlösser selbst liegen rund 30 Prozent unter einem internen Bullet-Lock-Mechanismus. Externe Fallenschlösser bieten also eine sehr erschwingliche Möglichkeit, Ihr Rigg nachzurüsten.


Wie steil ist die Lernkurve?


Die Bedienung dieser Verriegelungssysteme ist recht einfach, aber es gibt einen Kniff. Deshalb machen wir gerne einen kurzen Einweisungstermin mit unseren Kunden, um sie mit dem neuen System vertraut zu machen und sicherzustellen, dass sie sich bei der Nutzung wohlfühlen. Außerdem erstellen wir gern ein kurzes Dokument, eine Bedienungsanleitung, an der sie sich orientieren können.


Wenn Sie Fragen zu Fallenschlössern haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an [email protected], oder klicken Sie auf den Link unten, um unser vollständiges Sortiment zu sehen:

FALLENSCHLÖSSER​

Über den Autor


Andy Rice ist ein in Großbritannien ansässiger Inhaber europäischer und nationaler Titel in verschiedenen Regattabootklassen. Er begann seine Karriere im Yachtsportjournalismus 1992 und schrieb für das Seahorse Magazine. Rice arbeitet heute als Journalist und Copywriter für viele verschiedene Kunden und Magazine. Zwischen seinen Verpflichtungen bei Sailing Intelligence schafft er es dennoch, regelmäßig Kolumnen für Seahorse, ShowBoats International, Yachts & Yachting und Boat International zu schreiben. Andy betreibt außerdem eine Website für engagierte Segler, SailJuice.com.

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