My Cart

Die Rolle des Anti-Twist-Wirbels beim Management von Fallverdrehung in 2:1-Fall-Setups

29. Januar 2025 durch
Die Rolle des Anti-Twist-Wirbels beim Management von Fallverdrehung in 2:1-Fall-Setups
Upffront.com

Segeln ist ein harmonisches Gleichgewicht aus Können, Technik und Ausrüstung. Unter den unzähligen technischen Details, die Leistung und Effizienz beeinflussen können, sticht der Einsatz eines Anti-Twist-Wirbels als Schlüssellösung zur Kontrolle von Fallverdrehungen hervor – insbesondere bei 2:1-Fall-Setups. Dieses scheinbar kleine Problem kann sowohl die Performance des Riggs als auch die Lebensdauer des Materials erheblich beeinträchtigen. Zu verstehen, warum Verdrehung entsteht und wie man sie minimiert, ist für jeden Segler essenziell, der optimale Leistung anstrebt.


Was ist Fallverdrehung?


Unter Fallverdrehung versteht man das Verdrillen oder Spiralieren des Falls, während es über die Scheiben läuft, am Masttop geführt wird oder mit dem Segel interagiert. In einer 2:1-Fallkonfiguration – bei der das Fall am Masttop festgesetzt ist und dann nach unten zu einem Block am Segelkopf läuft und anschließend wieder über eine Masttop-Fallscheibe zurückgeführt wird – steigt das Verdrehpotenzial deutlich an. Grund dafür sind der doppelte Laufweg der Leine sowie mögliche Reibung zwischen Tauwerk und Block.

Die Verdrehung kann dazu führen, dass das Fall klemmt, die Effizienz beim Setzen oder Bergen des Segels reduziert wird und der Verschleiß sowohl am Fall als auch an den zugehörigen Blöcken zunimmt. In schweren Fällen können sogar die Scheiben oder Beschläge am Masttop beschädigt werden. Fallverdrehung zu beheben ist daher sowohl eine Performance- als auch eine Wartungsfrage.


Wie entsteht Verdrehung?


Fallverdrehung ist häufig das Ergebnis mehrerer beitragender Faktoren:


1. Leinenkonstruktion: Geflochtene Fallen oder Leinen mit ungleichmäßigen Kern- oder Mantelspannungen neigen unter Last eher zum Verdrehen. Wird auf diese Leinen Zug gebracht, können sich die Fasern von Natur aus spiralig anordnen.


2. Blockausrichtung: Die Ausrichtung des Blocks am Masttop oder am Segel kann unbeabsichtigt Verdrehungen begünstigen – besonders, wenn die Rotationsachse des Blocks nicht exakt mit dem Laufweg des Falls übereinstimmt. Zusätzlich ist die Ausrichtung der Decksblöcke entscheidend. Die Führung von der Fallwinsch zum Mastfuß sollte so gerade wie möglich sein, denn eine abgelenkte Leine verdreht sich unter Last eher.


3. Masttop-Scheibendesign: Fallen müssen sauber und gleichmäßig über die Scheiben am Masttop laufen. Schlecht ausgerichtete oder verschlissene Scheiben können ungleichmäßige Reibung erzeugen und das Fall zum Spiralieren bringen.


4. Handhabung und Rigg-Praxis: Unsachgemäßes Aufschießen oder Aufschlaufen des Falls kann Verdrehungen bereits einbringen, bevor die Leine überhaupt belastet wird. Zudem kann ruppiges Handling beim Setzen oder Reffen vorhandene Verdrehungen verstärken. Eine häufige Praxis, die Verdrehung fördert, ist das Abwerfen von Törns von der Winsch beim Fallenlassen. Dadurch können Verdrehungen ins System gelangen, die beim nächsten Setzen nach oben geschoben werden und das Problem weiter verstärken.


5. Wind- und Bewegungsdynamik: Während sich das Boot bewegt und das Segel flattert oder killt, können dynamische Kräfte das Fall im Block rotieren lassen, wodurch sich nach und nach Verdrehungen aufbauen.


Die Rolle des Anti-Twist-Wirbels zur Vermeidung von Fallverdrehung


Eines der wirksamsten Mittel zur Kontrolle von Fallverdrehung ist der Anti-Twist-Wirbel. Ein Anti-Twist-Wirbel ist so konstruiert, dass er eine freie Rotation des Falls ermöglicht und verhindert, dass Verdrehungen durch das System übertragen werden. Die Montage eines Anti-Twist-Wirbels direkt unterhalb des festen Fallendes (Dead-End) kann die Verdrehung deutlich reduzieren und sorgt für ein geschmeidigeres Setzen und Bergen.

Ein Anti-Twist-Wirbel ist besonders vorteilhaft in Hochlast-Anwendungen, bei denen selbst kleine Ineffizienzen zu Performanceproblemen führen können. Indem der Wirbel dem Fall freie Rotation erlaubt, verhindert er die Ansammlung von Verdrehungen über die Zeit und reduziert den Verschleiß sowohl an der Leine als auch an der zugehörigen Hardware.


Weitere Strategien, um Fallverdrehung zu verhindern, zu minimieren oder zu managen


Auch wenn ein Anti-Twist-Wirbel eine sehr wirkungsvolle Lösung ist, funktioniert er am besten in Kombination mit weiteren Maßnahmen:


1. Low-Twist-Leinen wählen: Moderne Fallen bestehen oft aus Hightech-Fasern wie Dyneema oder Spectra, die Verdrehungen besser widerstehen als klassische Polyester-Tauwerke. Achten Sie bei der Auswahl auf eng geflochtene Mäntel und ausgewogene Kerne, um das Risiko von Spiralbildung zu reduzieren.


2. Blöcke und Scheiben prüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig alle Blöcke und Masttop-Scheiben auf Verschleiß, Fehlstellung oder Schäden. Stellen Sie sicher, dass Blöcke frei schwenken können und korrekt zur Last-/Zugrichtung des Falls ausgerichtet sind.


3. Fall richtig stauen: Wenn Fallen nicht genutzt werden, sollten sie sauber aufgeschossen oder aufgeschlaucht werden, um unnötige Verdrehungen zu vermeiden. Vermeiden Sie Drehbewegungen beim Aufschlaufen und nutzen Sie nach Möglichkeit eine Acht-Form statt runder Ringe.


4. Sanft setzen und bergen: Schnelle oder ruckartige Bewegungen beim Setzen oder Bergen können Verdrehungen verstärken. Nehmen Sie sich Zeit, das Fall gleichmäßig zu fahren und während des Vorgangs eine konstante Spannung zu halten. Vermeiden Sie das Abwerfen von Törns von der Fallwinsch, da diese Praxis Verdrehung ins System bringt, die sich aufbauen und beim nächsten Setzen Probleme verursachen kann.


5. Fallen umdrehen oder tauschen: Mit der Zeit können Fallen durch gleichbleibende Belastungsmuster eine Art „Memory“ oder Verdrehneigung entwickeln. Das Umdrehen der Fallrichtung oder der Tausch mit einer anderen Fall kann helfen, diese Tendenzen zu reduzieren.


6. Fall regelmäßig entdrillen: Das periodische Lösen des Falls und das manuelle Entfernen von Verdrehungen durch vollständiges Ausrauschen kann den Aufbau begrenzen. Manche Segler nutzen dabei auch die Bootsbewegung – etwa bei Vorwindkurs – um das Entdrillen effektiver zu unterstützen.


Fazit zum Anti-Twist-Wirbel


Fallverdrehung in 2:1-Setups ist ein häufig unterschätztes Thema, das zu Performanceverlusten und erhöhtem Verschleiß am Material führen kann. Die Montage eines Anti-Twist-Wirbels ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen. In Kombination mit guter Handhabung, regelmäßiger Wartung und der richtigen Leinenwahl kann ein Anti-Twist-Wirbel Ihr Segelerlebnis spürbar verbessern.


Entdecken Sie unser Sortiment an Wirbelverbindern, die Fallverdrehung reduzieren und die Rigg-Performance verbessern: Kategorie Wirbelverbinder. Setzen Sie auf das richtige Equipment, damit Ihr Segelboot stets in Bestform läuft:

WIRBELVERBINDER

Unsere Blogs

To install this Web App in your iPhone/iPad press and then Add to Home Screen.

Added to cart