Fiddleblöcke für ein flaches Übersetzungssystem

Ein Fiddleblock oder Violinblock ist ein Doppelscheibenblock mit einem Unterschied. In der Regel günstiger als ein Standard-Doppelblock vergleichbarer Größe, macht ihn sein flaches Profil ideal für Deck-Übersetzungen. In diesem Blog beleuchten wir die Vor- und Nachteile von Fiddleblöcken und wo sie eingesetzt werden können.  

Was ist ein Fiddleblock? 

So genannt wegen seiner optischen Ähnlichkeit mit dem Musikinstrument, besitzt ein Fiddleblock (auch Violinblock genannt) eine zweite, kleinere Scheibe in einer Ebene mit der Hauptscheibe. Das steht im Gegensatz zu einem Standard-Doppelblock, bei dem zwei gleich große Scheiben parallel um eine gemeinsame Achse gelagert sind. Darüber hinaus sind die Varianten so vielfältig wie bei jedem Block: Aluminium, Edelstahl, Composite; Kugellager, Rollenlager, Gleitlager; fester Bändselanschlag, weicher Bändselanschlag; Wirbelkopf, Laschkopf; Klemmenklemme, V-Klemme etc. 

Fiddleblöcke vs. Doppelblöcke? 

Eine 4:1-Übersetzung lässt sich mit einem Paar Standard-Doppelblöcke realisieren. Einer der Blöcke muss zusätzlich einen Bändselanschlag haben, um die Leine zu belegen. Dasselbe System kann mit einem Paar Fiddleblöcke aufgebaut werden (auch hier muss einer einen Bändselanschlag haben). Worin liegt also der Unterschied? 

Betrachten wir zunächst den Lastfall. Reibung und Verluste vernachlässigt, trägt jede Part in diesem System die gleiche Kraft, nämlich ein Viertel der Ausgangskraft. Die mechanische Übersetzung des Systems beträgt 4:1. Daher scheint es sinnvoll, dass alle Scheiben die gleiche Größe und Lagerart haben sollten. Ein weiterer Effekt einer Übersetzung ist jedoch die Verringerung der Leinen-Geschwindigkeit im System, je weiter man sich von der eingehenden Bedienleine entfernt. Fiddleblöcke nutzen dies aus, indem sie kleinere zweite Scheiben verwenden, oft mit kostengünstigeren Lagern. Das Ergebnis ist, dass Fiddleblöcke in der Regel günstiger sind als vergleichbare Doppelscheiben-Alternativen. Die folgende Tabelle zeigt eine Momentaufnahme von Fiddleblöcken und ihren Doppelblock-Pendants, zufällig ausgewählt von 6 verschiedenen Herstellern. Beachten Sie: Dies ist kein Vergleich zwischen Herstellern, sondern ein Vergleich innerhalb einer Blockserie des jeweiligen Herstellers. 

Im Durchschnitt ist ein Fiddleblock 20% günstiger als der entsprechende Doppelblock. Der Haken ist natürlich, zu prüfen, ob die Arbeitslast durch die kleinere zweite Scheibe nicht ebenfalls reduziert ist, was ein limitierender Faktor sein kann. Wenn jedoch der Leinen-Ø das entscheidende Auswahlkriterium ist und nicht die SWL, kann ein Fiddleblock eine sehr gute Option sein. Ein zusätzlicher Vorteil von Fiddleblöcken gegenüber Doppelblöcken ist ihr flaches Profil, wodurch sie weniger Windangriffsfläche bieten – besonders, wenn sie flach auf dem Deck eingesetzt werden. 

Natürlich gibt es auch Nachteile: Eine Reduzierung der SWL ist ein häufiger Punkt. Außerdem kann man im Vergleich zu einem Doppelblock mit zwei gleich großen Kugel- oder Rollenlager-Scheiben mit zusätzlicher Reibung rechnen. 

Einsatzbereiche von Fiddleblöcken & Zusammenfassung 

Wie wir gesehen haben, sind Fiddleblöcke in der Regel günstiger als vergleichbare Doppelblöcke – manchmal bei gleicher SWL. Das macht sie zu einer attraktiven Option für die meisten Anwendungen, bei denen sonst ein Standard-Doppelblock eingesetzt würde. Der zusätzliche Vorteil der geringeren Windangriffsfläche macht Fiddleblöcke für ein Regattaboot noch interessanter.

Einsatzmöglichkeiten sind u. a.: 

• Baumniederholer-Übersetzungen – entweder als fertiges 4:1-System oder zusätzlich zu Kaskaden 
• Genua-Führungsleine (Inhauler) oder Auf/Ab-Verstellung 
• Laufendes Achterstag oder Großschot-Feintrimm 

Wenn Sie Fragen zu Fiddleblöcken haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an [email protected], oder klicken Sie auf den Link unten, um unser gesamtes Sortiment zu sehen:

FIDDLEBLÖCKE