Zuvor im Upffront blog haben wir uns angesehen, wie man ein neues Torsionskabel für Ihr Boot ausmisst, und die Bedeutung eines präzisen Maßes betont, um die korrekte Kabelspezifikation für Ihren neuen Code Zero oder einen Downwind-Asymmetrischen sicherzustellen.
Beim Top-Down-Furling von asymmetrischen Gennakern ist das Segel nur am Kopf am Kabel „fixiert“ und dadurch ist die Kabellänge relativ unabhängig von der Vorliekslänge des Segels – sie wird stattdessen durch den maximal verfügbaren Raum zwischen dem Hals und dem vollen Hoistpunkt bestimmt.
Bei Code Zeros hingegen ist das Torsionskabel sowohl am Hals als auch am Kopf am Segel befestigt – und daher muss das Kabel perfekt zur Vorliekslänge des Segels passen.
Das kann eine Herausforderung sein: Vorliekslast (und damit die Vorliekslänge) kann je nach Windstärke und Segelwinkel erheblich variieren. Außerdem wirkt sich bei beidseitig am Segel angeschlagenem Kabel jede Erhöhung und Verringerung der Kabellast direkt auf die Vorliekspannung im Segeltuch aus.
Ist das Segel auf dem Kabel zu straff, kann das Segeltuch überdehnt werden. Ist es dagegen zu lose, wird das Vorliek bei maximaler Kabelspannung nicht ausreichend straff.
Um das zu lösen, bestellte der Segelmacher traditionell das Torsionskabel etwas überlang und passte dann – beim Aufbau und den ersten Probeschlägen – die Kopfanlaschung an, um bei maximaler Kabellast die korrekte Vorliekspannung des Segels einzustellen.
Um die Herausforderung, Kabel und Segelvorliek aufeinander abzustimmen, jedoch zu vereinfachen und das Risiko zu reduzieren, drehen immer mehr Segelmacher das Problem um – und viele wählen stattdessen, das Kabel deutlich kürzer als die Vorliekslänge des Segels zu machen!
Aber wie funktioniert ein Torsionskabel?
Anstatt den Hals stramm an die Kausche des Kabels anzulaschen und die erforderliche Anpassung am Kopf vorzunehmen, wird stattdessen der Kopf stramm fixiert. Dadurch endet das Kabel vor dem Hals (um ca. 2–3% der Vorliekslänge) und zwischen dem unteren Ende des Kabels und einer speziellen Halsplatte am Segel wird eine Anlaschung verwendet.

Technische Zeichnung: Bamar Halsplatte
Damit dieses System funktioniert, ist die Einführung der Halsplatte essenziell: Sie schafft Platz sowohl für die Anlaschung zum Kabel als auch für die Befestigung an der Trommel und integriert zudem Schlitze für Gurtband (in verschiedenen Winkeln), um sie vollständig in den Halsverstärkungspatch zu integrieren.
Folglich sind zu Beginn des Rollvorgangs die Halsplatte und der Hals-Patch – und nicht das Kabel – diejenigen, die das Einrollen initiieren; sobald das Kabel in den Hals-Patch eingewickelt ist, wird das Drehmoment über das Vorliek des Segels durch das Kabel zum Kopf übertragen.
Da das Kabel 300–500mm kürzer ist als die Segellänge, gibt es eine deutlich größere Sicherheitsmarge beim Abgleich von Kabel und Segelvorliek. Außerdem werden Trimm und Einstellung deutlich einfacher, da dies nun am Hals – statt am Kopf – erfolgt und während des Segelns angepasst werden kann.
Schließlich ermöglicht es auch, das Segel so zu bauen, dass die volle Vorliekslänge maximal ausgenutzt wird, statt aufgrund der Länge der Kopfanlaschung etwas kürzer zu sein.
Wenn Sie Fragen zum Torsionskabel haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an [email protected], oder klicken Sie auf den Link unten, um unser vollständiges Sortiment zu sehen:
Code Zero Torsionskabel: Vorliekslänge in den Griff bekommen